KI als Assistenz für Designer

Design im KI-Zeitalter: Warum menschliches Urteilsvermögen unersetzlich bleibt

Die Designwelt erlebt gerade eine revolutionäre Phase. Künstliche Intelligenz verändert, wie wir arbeiten – von der Texterstellung über Wireframes bis hin zu blitzschnellen Testläufen. Viele fragen sich, ob Designer in dieser neuen Ära überflüssig werden. Doch das Gegenteil ist der Fall: Wir stehen an einem Wendepunkt, an dem die menschliche Komponente im Design wichtiger denn je wird.

Die Relevanz von Design für den wirtschaftlichen Erfolg ist unbestreitbar und wird zunehmend erkannt. Aktuelle Untersuchungen bestätigen, dass Designer*innen einen wichtigen Beitrag zum Markterfolg von Produkten, zur Steigerung des Unternehmenswerts und zur (digitalen) Transformation von Organisationen leisten. Design erhöht nachweislich den Umsatz und die Rendite eines Unternehmens (German Design Council, 2025), steigert den Markenwert, vergrößert den Marktanteil und verbessert den Return on Investment (ROI) (German Design Council, 2025). Design kann einem Produkt oder einer Dienstleistung einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt verschaffen, indem es das Kund*innenerlebnis und damit die Kund*innenbindung deutlich verbessert, den Markenwert erhöht und ein Preispremium ermöglicht (German Design Council, 2025).

Trotz dieser evidenten Vorteile wird das Potenzial von Design in vielen Unternehmen oft noch unterschätzt oder gar nicht wahrgenommen (German Design Council, 2025). Der „Studienbericht zur Designfähigkeit“ von Prof. Jan-Erik Baars (Hochschule Luzern, 2023), stellt fest: „Viele Unternehmen nutzen die Kraft der Kreativität und Gestaltung noch nicht in vollem Umfang, um sich im zunehmenden Wettbewerb erfolgreich zu behaupten“. Dies verdeutlicht, wie entscheidend es ist, die wahre Natur und das volle Spektrum von Design zu verstehen, denn Design ist ein zentraler Baustein für den nachhaltigen Wandel und Erfolg unseres Wirtschaftsstandorts.

Spannend dabei: Unternehmen, die eine höhere Designfähigkeit aufweisen, sehen sich zudem als deutlich resilienter und zukunftsgewandter als solche mit geringerer: Während 61% der Top-Performer zuversichtlich hinsichtlich ihrer Resilienz sind, gilt dies für lediglich 21% der Low-Performer (Baars, 2023).

Die neue Superkraft: Urteilsvermögen statt Pixelperfektion

Ein Zitat aus „Use Design to Design Change“ bringt es auf den Punkt:

„Relevance isn’t about being new; it’s about being meaningful. AI can map trends, test ideas, and simulate outcomes, but it cannot feel. It cannot know the quiet Thrill of seeing those red Coca-Cola trucks, watching a game’s protagonist beat an impossible level while thousands cheer them on. These moments of connection aren’t just data points; they are fragments of collective experience.“

(Hurst, 2024)

KI ist unglaublich leistungsfähig in der Ausführung und Skalierung. Sie generiert Hunderte von Varianten, schreibt Code, testet Hypothesen in Rekordzeit. Aber sie hat keine Meinung, kein Bauchgefühl. Sie kann nicht sagen, was sich „richtig anfühlt“, was intuitiv oder elegant ist, oder wann ein Feature zwar logisch klingt, aber die „Seele des Produkts“ zerstört.

Genau hier liegt die Superkraft “Design”, bzw. der Designer*innen. Es ist schon lange nicht mehr nur die Fähigkeit, hübsche Bildschirme zu gestalten, sondern die Urteilskraft und der Prozess des Designs. Zu erkennen, wann man bewusst auf eine Funktion verzichten sollte, weil sie das Herz des Produktes zerstört. Doch die menschliche Superkraft geht noch weiter: Sie umfasst auch das Management von Reibung (Friction) und die Kunst des Storytellings.

Designer*innen verstehen meist intuitiv und durch Erfahrung, wann bewusst „gewünschte Friction“ in einen Prozess integriert werden muss, um beispielsweise bewusste Entscheidungen zu fördern oder ein tieferes Engagement zu erzeugen. Genauso erkennen sie, wann „unnötige Friction“ die (User) Experience schlichtweg beeinträchtigt und zu vermeiden ist.

Sie tragen dazu bei, Risiken von Fehlentwicklungen durch kontinuierliches Zuhören, Testen und Iterieren zu minimieren (German Design Council, 2025). Gleichzeitig sind sie Meister des Storytellings, die kohärente und emotional resonante Erzählungen über Produkte und Marken spinnen können. Diese Fähigkeit, „bedeutungsvolle Momente in der Beziehung der Marke zu den Konsument*innen zu kreieren“ (German Design Council, 2025) und „Sinnstiftung“ sowie „Begeisterung“ in der Kundenwahrnehmung zu erreichen, ist für KI unerreichbar.

Jenseits des Gesagten: Das Prinzip des „Lazy Listening“

Hier kommt ein entscheidender Aspekt ins Spiel, der KI an ihre Grenzen bringt: Das „Lazy Listening“. Gemeint ist damit die Kunst, nicht nur auf das zu achten, was explizit gesagt wird, sondern auch auf die Zwischentöne, die Körpersprache, die Mimik und Gestik – und vor allem auf das, was nicht gesagt wird.

Das Buch „Use Design to design Change“ verdeutlicht dies treffend:

„Users struggled to articulate precisely what they wanted from a search engine – they simply knew when they found what they were looking for.“

(Hurst, 2024)
Hände die Interaktion zeigen

Dies ist ein klassisches Beispiel aus dem UX-Bereich: Menschen wissen oft nicht, was sie wirklich suchen, bis sie es gefunden haben.

Das Konzept des „Lazy Listening“ – „gaining insights by stepping back and observing rather than actively probing“ (Hurst, 2024) – fängt genau diese Essenz ein. Es geht darum, durch Beobachtung und Empathie die unerfüllten Bedürfnisse und unausgesprochenen Wünsche zu erkennen, die sich nicht in direkten Fragen oder klaren Datenpunkten erfassen lassen (JTBD, 5Whys um nur einige der möglichen Methoden hier einmal zu nennen).

Ein weiteres Beispiel: Viele Menschen sprechen sich für Tierwohl aus und finden Massentierhaltung verwerflich und tiergerechte Haltung erstrebenswert. Doch beim Besuch im Supermarkt greifen sie oft trotzdem zum billigeren Produkt. Dies ist ost keine böse Absicht oder „Vorgaukeln“ von Werten. Es ist vielmehr ein komplexes Verhalten, das durch verschiedene Faktoren geprägt ist: Manchmal vergessen Menschen schlichtweg im Alltagstrubel ihre Vorsätze, manchmal übersehen sie die Kennzeichnungen, manchmal ist das Budget knapp, oder es sind schlicht andere Prioritäten im Moment wichtiger. Dieses Verhalten ist multidimensional und komplex.

Während KI durch immense Datenmengen dem Rational-Choice-Prinzip – dem Idealbild des stets rational und nutzenmaximierend handelnden Menschen – immer näher kommen kann, bleibt sie blind für die komplexen Wechselwirkungen, die menschliche Entscheidungen tatsächlich prägen. Forschungsergebnisse aus der Verhaltensökonomie, insbesondere die Arbeiten von Nobelpreisträgern wie Daniel Kahneman in „Thinking, Fast and Slow“, haben umfassend belegt, wie menschliche Entscheidungen oft nicht rein rational, sondern von Heuristiken, kognitiven Verzerrungen und emotionalen Faktoren beeinflusst werden. KI versteht nicht die subtile Verbindung von tief verwurzelten Emotionen, sozialer Konditionierung, momentanen menschlichen Bedürfnissen und ökonomischen Zwängen.

KI verarbeitet Daten, aber sie versteht keine menschlichen Bedürfnisse, die nicht direkt artikuliert oder in klaren Datenpunkten messbar sind. Dieses tiefe, empathische Zuhören bleibt menschlichen Designern vorbehalten.

Die Dänische Designleiter: Höher hinaus mit menschlicher Führung

Die Diskussion um KI und Design wirft auch ein Licht auf die Design-Leiter, ein Modell, das die Entwicklung von Unternehmen im Umgang mit Design beschreibt:

Dänische Design-Leiter
  1. Design als Styling: Design wird rein als Ästhetik betrachtet.
  2. Design als Prozess: Design wird als methodischer Prozess zur Problemlösung verstanden.
  3. Design als Strategie: Design wird als strategisches Werkzeug zur Innovation und Geschäftsentwicklung eingesetzt.
  4. Design als systemischer Wandel: Design wird als Treiber für tiefgreifende, organisationsübergreifende oder gar gesellschaftliche Veränderungen verstanden.

Die Ära der KI zwingt uns Designer*innen, die Leiter hinauf zu steigen. Wenn KI die unteren Stufen (01.Styling, 02.Teile des Prozesses) automatisiert, müssen wir uns auf die höheren Ebenen konzentrieren. Es geht darum, Design auf strategischer Ebene zu verankern und es als Mittel für echten, systemischen Wandel einzusetzen. Der bereits erwähnte „Studienbericht zur Designfähigkeit“ bestätigt, dass hier noch enormes Potenzial schlummert und gerade in einer sich schnell verändernden Zeit Designerinnen mit ihrer Innovationskraft wertvolle Orientierung geben können (Baars, 2023).

Die Studie „Design in Business“  zeigt auch, dass nur 45% der befragten Unternehmen Designerinnen für das Definieren und Erreichen von Unternehmensstrategien einsetzen  und lediglich 50% für Transformationsprozesse. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Design auf höhere Stufen der Wertschöpfung zu heben (German Design Council, 2025).

Jenseits des Einzelnen: Human-Centered und Systemic Design in Symbiose

Hier kommen zwei entscheidende Denkansätze ins Spiel, die als wichtige Komponenten genutzt werden können:

  • Human-Centered Design (HCD): Dieser Ansatz rückt die Bedürfnisse, Wünsche und Kontexte der Endnutzer in den Mittelpunkt. Es geht darum, Lösungen zu schaffen, die für Menschen optimal benutzerfreundlich und befriedigend sind. HCD ermöglicht es uns, die „Momente der Verbindung“ zu verstehen, die das Zitat hervorhebt – die Emotionen, die Freude, die kollektiven Erfahrungen. Ohne dieses tiefe Verständnis der menschlichen Dimension und der Fähigkeit zum „Lazy Listening“ bleiben auch die besten KI-generierten Entwürfe seelenlos. Der „Studienbericht zur Designfähigkeit“ 17 belegt, dass die Designorganisation eines Unternehmens in der Regel am besten über ihre Kund*innen Bescheid weiß und gesellschaftliche Trends sowie Marktbedürfnisse operationalisieren kann (German Design Council, 2025). HCD eignet sich hervorragend, um Design auf den unteren beiden Stufen der Design-Leiter zu verankern (Design als Styling und Design als Prozess), da es die unmittelbare Nutzererfahrung und die effiziente Problemlösung in den Vordergrund stellt. David Kelley demonstriert in seinem TED Talk „Human-Centered Design“ (https://www.ted.com/talks/david_kelley_human_centered_design) anschaulich, wie selbst vermeintlich simple Innovationen – wie das Sehen der eigenen Rückansicht in einem verzögerten Spiegelbild beim Kleidungskauf – durch das tiefe Verständnis des Nutzerproblems, einen enormen Mehrwert schaffen können, selbst wenn solche Ansätze heute weniger innovativ klingen mögen.
  • Systemic Design: Während HCD auf die individuelle menschliche Erfahrung fokussiert, hebt Systemic Design den Blick auf das Gesamtsystem. Es geht darum, komplexe Probleme im Kontext ihrer zugrunde liegenden Strukturen, Beziehungen und Dynamiken zu verstehen. Wenn wir über die Coca-Cola-Trucks oder den jubelnden Gamer sprechen, sind das keine isolierten Momente, sondern Fragmente größerer kultureller und sozialer Systeme. Systemic Design hilft uns, die Hebelpunkte zu finden, an denen wir nicht nur einzelne Erlebnisse, sondern ganze Ökosysteme positiv beeinflussen können. Der „Studienbericht zur Designfähigkeit“ (German Design Council, 2025) belegt, dass Design umso größeren Einfluss auf ökologische und soziale Systeme hat, je stärker die Designkultur in einer Organisation verankert ist (German Design Council, 2025). Um die Komplexität sichtbar zu machen und Abhängigkeiten besser zu erkennen, ist die Fähigkeit zur visuellen Darstellung von Systemen entscheidend, wie auch Eric Berlow in seinem TED Talk „Simplifying Complexity“ eindrücklich aufzeigt (https://www.ted.com/talks/eric_berlow_simplifying_complexity). Dadurch können Designer*innen nicht nur Probleme besser verstehen, sondern auch die relevanteren und tiefergehenden Fragen stellen. Systemic Design ist dabei ideal für die oberen beiden Stufen der Design-Leiter (Design als Strategie und Design als systemischer Wandel), indem es Design als ganzheitliches Instrument für organisationalen und gesellschaftlichen Wandel begreift.

Es ist jedoch anzumerken, dass die Trennschärfe zwischen HCD und Systemic Design nicht immer so eindeutig ist, wie hier für die Design-Leiter schematisch dargestellt. Viele Anwendungen überschneiden sich, und ein ganzheitlicher Designansatz profitiert oft von einer Symbiose beider Perspektiven.

Die Zukunft gehört dem menschlichen Urteilsvermögen

Die Experience Economy hat längst erkannt, dass Menschen nicht nur Produkte oder Dienstleistungen kaufen, sondern Erlebnisse. Und die Gen Z unterstreicht diesen Trend noch zusätzlich: Sie sucht nach Authentizität, Gemeinschaft, Werten und Sinnhaftigkeit. Sie durchschaut oberflächliche Inszenierungen und verlangt echte Verbindungen.

In einer Welt, in der KI die Geschwindigkeit und Ausführung maximiert, werden genau diese einzigartig menschlichen Faktoren – unser Urteilsvermögen, unsere Intuition, unser Geschmack und unsere Fähigkeit, Bedeutungen zu stiften – die wahren Differenzierungsmerkmale sein.

Doch um dieses Potenzial voll auszuschöpfen und Design auf den höchsten Stufen der Design-Leiter zu etablieren, müssen Unternehmen aktiv werden. Der „Studienbericht zur Designfähigkeit“ (Baars, 2023) identifiziert hierfür entscheidende Faktoren:

  • Aufklärung über Design und seine Vorteile: Ein grundlegendes Verständnis für Design als strategisches Werkzeug, das weit über Ästhetik hinausgeht, muss auf allen Ebenen gefördert werden. Der Bericht betont, dass Design den Markenwert steigert und einen Wettbewerbsvorteil verschafft, indem es das Kundenerlebnis und die Kundenbindung deutlich verbessert (German Design Council, 2025).
  • Integration von Design in strategische Prozesse: Design darf nicht nur am Ende einer Entwicklung hinzugefügt werden, sondern muss von Anfang an in Entscheidungsfindungsprozesse und die Geschäftsstrategie eingebunden sein. Die Studie zeigt, dass nur ein geringer Teil der Unternehmen Design hier strategisch einsetzt, da nur 25% der Befragten angeben, dass Designer*innen Führungsfunktionen wahrnehmen (German Design Council, 2025).
  • Förderung einer designfreundlichen Kultur: Eine Unternehmenskultur, die Neugier, Empathie und Experimentierfreude zulässt und Design als Motor für Innovation und Wandel begreift. Eine höhere Designkultur auf Organisationsebene führt zu mehr Einfluss auf ökologische und soziale Systeme (German Design Council, 2025). Eine solche Kultur ist zudem entscheidend für die Attraktivität als Arbeitgeber und zur Bewältigung des Fachkräftemangels. Designer*innen und ihr kreatives Mindset tragen maßgeblich zur Innovationskultur bei und die Professionalität und Sichtbarkeit von Designleistungen wird von den Mitarbeitenden hochgeschätzt  (German Design Council, 2025). Unternehmen, die Design als strategisches Werkzeug für sinnvolle und zukunftsweisende Produkte nutzen, schaffen ein Umfeld, das Talente anzieht und bindet, da Fachkräfte heute zunehmend nach Sinnhaftigkeit und einem kreativen Arbeitsumfeld suchen.
  • Investition in Designkompetenz: Das reicht vom Aufbau interner Designteams bis zur Zusammenarbeit mit externen Designexperten, die HCD, Systemic Design und „Lazy Listening“ beherrschen.

Es ist auch erwähnenswert, dass der „Studienbericht zur Designfähigkeit“ (Baars, 2023)  eine klare Korrelation zwischen der Designfähigkeit eines Unternehmens und seinem Unternehmenserfolg feststellt: Unternehmen mit einer ausgeprägten Designfähigkeit erzielen einen deutlich höheren Kundenzuspruch und sehen sich resilienter aufgestellt (Baars, 2023).

Als Designer dürfen und sollten wir die Tools der KI nutzen, um unsere Effizienz zu steigern, aber unsere wahre Macht liegt in unserer menschlichen Perspektive. Wir führen, nicht weil wir die Tools besitzen, sondern weil wir den Blickwinkel besitzen.

Es geht nicht darum, mehr zu tun. Es geht darum, weniger, dafür aber besser zu tun. Jetzt ist die Zeit, Geschmack zu entwickeln, für Kohärenz zu kämpfen und mit Überzeugung zu gestalten. Das ist unser Vermächtnis. Wie James Hurst in „Use Design to Design Change“ zusammenfasst:

„Building a legacy goes beyond size or profitability. It’s about the impact you make, the values you instill, and the enduring mark you leave on people, communities, and society.“

(Hurst, 2024)

Eine solches „Vermächtnis“ ist etwas, das durch jede Entscheidung, jede Handlung und jedes wertegeleitete Engagement im Laufe eines Lebens geschaffen wird.


Weil Transparency und so:
Bilder sind natürlich mit Hilfe von KI erzeugt, Firefly (Adobe) und auch Gemini hat mir beim Text an der ein oder anderen Stelle durch aus bereitwillig geholfen 😉


Quellen:

  • Baars, J.-E. (2018). Leading Design. Design strategisch einsetzen. Wie Unternehmen das volle Potenzial entfalten! Vahlen.
  • Baars, J.-E. (2023). Studienbericht zur Designfähigkeit. Design in deutschen Unternehmen 2025. Hochschule Luzern / German Design Council.
  • Berlow, E. (o. J.). Simplifying Complexity. TEDGlobal. Verfügbar unter https://www.ted.com/talks/eric_berlow_simplifying_complexity
  • German Design Council (Hrsg.). (2025). Design in Business. Design in deutschen Unternehmen 2025. Rat für Formgebung.
  • Hurst, J. (2024). Use Design to Design Change. Rogue School.
  • Kahneman, D. (2011). Thinking, Fast and Slow. Farrar, Straus and Giroux.
  • Kelley, D. (o. J.). Human-Centered Design. TEDGlobal. Verfügbar unter https://www.ted.com/talks/david_kelley_human_centered_design

Kommentare

Eine Antwort zu „Design im KI-Zeitalter: Warum menschliches Urteilsvermögen unersetzlich bleibt“

  1. Avatar von Stephan Löttgen
    Stephan Löttgen

    Hey Sonja, sehr spannende Brücke, die Du in dem Beitrag gebaut hast! Ja, ich denke damit beschreibst Du, was ich auch durch andere Perspektiven beobachten kann.

    „Es geht darum, weniger, dafür jedoch besser zu tun!“ macht für mich persönlich sehr viel Sinn im Kontext von lästiger Arbeit und im Zusammenfassen von Wissen, um die relevanten Inhalte für Entscheidungen massiv zu steigern. Die Zusammenfassung kann KI, doch die Entscheidung trifft immer der Mensch, da Sprachmodelle eben nicht unsere emotionale Perspektive einnehmen können. Proof!

    Wenn wir uns bewusst machen, dass es im Kontext von Sprachmodellen keine künstliche Intelligenz gibt, sondern eine kollaborative Intelligenz, dann ist mir direkt weniger mulmig zumute. Die kollaborative Intelligenz von Sprachmodellen ist in der Lage, unfassbar große Mengen an menschlichen Gedanken gleichzeitig zu nutzen, um daraus Möglichkeiten zu errechnen. Das ist eine Fähigkeit, die wir Menschen nicht erreichen können. Jedoch sehe ich im Rahmen der Nutzung nicht, wie aktuell viele Menschen, die Gefahr der Synchronisierung. Ich sehe die Entdeckung neuer Möglichkeiten. Solcher, die aufgrund der hohen Komplexität von Leben und Natur, im Zusammenspiel von Design, kollaborativer Intelligenz und der Kreativität von Menschen entstehen können.

    Ich denke auch, dass es bereits Menschen gibt, die von Natur aus besonders fähig sind, dieses Urteilsvermögen einzusetzen. Es gibt jedoch auch genug, denen diese Fähigkeit bislang fehlte und die durch den klugen und durchdachten Einsatz von kollaborativer Intelligenz ähnliche Fähigkeiten erlernen können.

    Ich denke, dass es die Möglichkeit bietet Brücken zu designen, die die aktuellen Gräben unsere Gesellschaft wieder überwindbar macht.

    Wow! Tausend Dank, liebe Sonja! Cooles Thema und ich bin getriggert, was zur Kollaborativen Intelligenz zu schreiben. 😉

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